10.12.2008
TUM Informatik-Sonderkolloquium mit Stephan Heckmüller am 10.12.08 um 13 Uhr in MI 01.06.011
Gastvortrag von Herrn Dipl-Inf. Stephan Heckmüller (TKRN, Universitiät Hamburg) zum Thema "Lasttransformation in Rechnernetzen und ihre Invertierung".
Zeit: Mittwoch, 10.12.08, 13:00 Uhr Ort: Raum MI 01.06.011
Heutige Rechnernetze werden von einer Vielzahl von netzbasierten Anwendungen genutzt, die Verkehr mit teilweise stark unterschiedlichen Eigenschaften induzieren. Diese Eigenschaften werden darüber hinaus innerhalb des Netzes durch eine Vielzahl von Verarbeitungsvorgängen modifiziert. Um trotz der Komplexität des resultierenden, heterogenen Verkehrs-Mixes realistische Leistungsbewertungen vornehmen zu können, ist eine valide Charakterisierung und Modellierung des Verkehrs unverzichtbar. Im Rahmen des Vortrags werden insbesondere die Einflüsse der Verarbeitungsvorgänge innerhalb des typischen Protokollstapels heutiger Rechnernetze betrachtet. Die hier erfolgenden Modifikationen der Lasteigenschaften bezeichnen wir als Lasttransformationen. Die Berücksichtigung dieser Transformationen erlaubt die Modellierung von Lasten an tieferen Schnittstellen aufbauend auf der ursprünglichen Lastcharakterisierung und den Eigenschaften des spezifischen Transformationsvorgangs. Der Vortrag befasst sich zunächst mit der Modellierung solcher Lasttransformationen als Abbildungen auf Batch Markovian Arrival Processes (BMAPs). Neben der Vorstellung des grundsätzlichen Konzeptes wird auf die bisher betrachteten Lasttransformationen eingegangen. Insbesondere wird hierbei eine Transformation, welche den Einfluss eines Token-Bucket-Moduls modelliert, näher betrachtet. Mit Hilfe einer Fallstudie wird die erfreulich hohe Genauigkeit der entwickelten Transformationen aufgezeigt. Neben der Vorhersage von Lasteigenschaften nach der Transformation ist die Invertierung von Lasttransformationen ebenfalls von Interesse. Dies gilt insbesondere dann, wenn Lasten nur an tieferliegenden Schnittstellen innerhalb des Protokollstapels beobachtbar sind und Eigenschaften an höheren Schnittstellen rekonstruiert werden sollen. Potentielle Anwendungsgebiete umfassen Anwendungsklassifikation, Angriffserkennung und Lastmodellierung für nicht beobachtbare Schnittstellen. Es werden erste Ergebnisse bezüglich der Rekonstruktion von Längeneigenschaften und von zeitlichem Verhalten präsentiert.